70 Jahre Grundgesetz – Politiker melden sich

von Richard Knapik

70 Jahre Grundgesetz – Politiker melden sich

Mit dem Besuch des Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz bei der 10c und 8h begann eine Reihe von Veranstaltungen unserer Schule, um sieben Jahrzehnte nach Erlass des Grundgesetzes am 23. Mai 2019 die rechtliche und politische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland in besonderem Maße ins schulische Leben zu bringen. Weitere Politiker aus unterschiedlichen Parteien sollen eingeladen werden, damit sie als aktive Gestalter politischen Geschehens die Schüler*innen dabei unterstützen, gesellschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen.

 

Nach einer kurzen Vorstellung seiner Biografie und seines Aufgabenfeldes wollte von Notz von den Schüler*innen*n wissen, was aktuell politisch in Deutschland los sei. Die prompt gegebenen Antworten zeigen nicht nur, dass viele unserer Schüler*innen die Nachrichten verfolgen, sondern auch, dass während der zwei Stunden im Gespräch mit einem Mitglied des Bundestages im Fachraum WiPo/Geschichte von Beginn an eine zwar konzentrierte, aber lockere Atmosphäre vorlag. Nach einer Fragerunde zum Thema Flüchtlingspolitik wurde festgestellt, dass die Menschen deshalb gerne in Deutschland leben und leben wollen, weil das Land den Menschen Arbeit, auch gut bezahlte, sichere Arbeit, ein gewachsenes Sozial- und Gesundheitssystem gibt, weil die Menschen hier sicher leben können und vor allem auch aus dem Grund, weil es die Menschen- und Bürgerrechte wie zum Beispiel die freie Äußerung von Meinungen wahrt. Die Nennung dieses Grundrechtes eröffnete den zweiten Teil der Veranstaltung: Recht auf Informationen bedeutet Pflicht des aufmerksamen Informierens.

 

Von Notz erzählte zwischendurch sehr anschaulich über sein Politiker-Leben, über seine Kolleginnen und Kollegen anderer Parteien und wie eigentlich alle professionell zusammenarbeiten, wenn es um die Zukunft unseres Landes geht.

 

„Wie kommt ihr zu Informationen? Welche Quellen nutzt ihr?“, wollte von Notz wissen. Schnell wurden die modernen Medien wie bekannte Nachrichten-Apps, soziale Netzwerke und Nachrichten-Dienste, regionale Tageszeitungen, Radiosender und Sendungen im Fernsehen genannt. Mit Blick auf die Apps und somit aufs Handy, womit er „ganz nah“ an den Schüler*innen*n war, verdeutlichte der MdB – auch er schaue sehr oft in sein Handy, daraus beziehe er die meisten Informationen – dass es vonseiten dieser App-Entwickler nur auf Eines ankäme: Lege das Handy nicht weg! Schau nur in mich! Einige Schüler*innen bestätigten, dass ihnen aufgefallen sei, dass mit längerer Nutzungsdauer die gezeigten Bilder, Videos, Inhalte immer häufiger ihren Interessen entsprächen. „Die Maschine lernt, wie du tickst, was dich interessiert!“, ergänzt von Notz. Dieser Vorgehensweise läge berechnetes Verhalten, ein Algorithmus zugrunde, um eigene, um Firmeninteressen zu verwirklichen, also schließlich deshalb, um mit vielen persönlichen Daten und Verhaltensweisen „im Netz“ Gewinne zu erwirtschaften, betonte von Notz. So verhielte es sich auch mit manchen Medien, die den Anschein erwecken, Informationen vollständig und sachlich zu liefern. Sie machen auf sich aufmerksam, weil sie auffallen: Überschriften sind „reißerisch“ und knackig groß gestellt zum Beispiel. Die Informationen verraten nicht, ob sie wahr oder falsch sind – sie werden verbreitet, um ganz andere Zwecke zu erfüllen. Man sollte nicht allen Quellen vertrauen. Nur durch Interesse am Geschehen in der Nähe und Ferne und mit dem Willen nach Informationssuche könne man ein Gespür dafür entwickeln, welchen Quellen man eher vertrauen kann. Sachliche Quellen seien auch nicht frei von Meinungen, sie ließen im Gegensatz zu anderen aber andere Ansichten zu! Mit der Bitte „Achtet darauf, wie ihr euch informiert!“ rundete von Notz seinen Besuch ab.

„Das hat uns gefallen!“ war von vielen Schüler*innen*n zu hören und dem Wunsch „Darf ich mit Ihnen ein Selfie machen?“ wurde entsprochen. (gual)

 

 

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